Journal

Schon öfters sind mir spontan geniale Themengeistesblitze in den Kopf geschossen, über die ich unbedingt schreiben wollte, von denen die ganze Welt wissen sollte. Wenige Minuten später kamen mir die meisten der Ideen dann schon gar nicht mehr ganz so genial vor. Also beließ ich es dabei die wenigen Sachen, von denen ich auch nach Stunden noch überzeugt war, nicht aufzuschreiben, da das Risiko bestand, dass zwischen den wenigen guten Sachen nach einiger Zeit doch viele kleinere komplett uninteressante Sachen gelandet wären. Und das wollte ich niemanden antun. Ich wollte keinen HachWasHabIchVielZuSagen-Blog. Davon gab es schon damals genug und gibt es auch heute noch.

Leider habe ich es dann irgendwann doch gemacht und es war genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte: Nach drei, vier guten Sachen folgte nur noch Schund, der keinen interessierte. Den ich mir wahrscheinlich nicht einmal selbst durchgelesen hätte. Also löschte ich den Blog.

Aber eigentlich hatte mir das Schreiben eines Blogs gar nicht mal so schlecht gefallen. Und einen oder zwei Leser hatte ich bestimmt auch. Vielleicht. Aber ich wollte nicht den gleichen Fehler nochmal machen und einfach ohne konkrete Themen drauflos schreiben. Also habe ich mir Themen rausgesucht, die mich interessieren und über die ich gerne schreiben würde bzw. die ich euch gerne präsentieren wollte. Dadurch entstand dieser Blog. Und auch heute, nach 8 Monaten, macht es mir noch immer Spaß Webfundstücke zu präsentieren.

Vielleicht erinnern sich noch einige von euch an meine Ziele für 2011. Darunter fiel auch die Umsetzung eines neuen Designs. Aber nicht irgendeins, sondern, inspiriert durch den Blog und den zum Thema passenden Artikel von Marcel, ein "Art-Directed". So mehr oder weniger zumindest. Denn bisher war ich zu faul und/oder hatte zu wenig Zeit für jeden Artikel ein einzelnes, ganz spezielle Design zu erstellen. Hin und wieder habe ich es dann doch gemacht. Ich wollte euch jetzt keine Hoffnung darauf machen, dass sich das hier ändert.

Worauf ich hinaus will ist, dass das ganze eigentlich gar kein "Art-Directed-Blogging" im ursprünglischen Sinne ist, sondern eher eine Massentauglichabgeschwachte (das "Masse" bezieht sich auf die Anzahl der Artikel) Version davon ist. Denn wenn man sich amerikanische "Art-Directed"-Blogs anguckt, dann stellt man schnell fest, dass häufig weniger als 20 Artikel vorliegen, dafür aber jeder von denen wirklich einzigartig gestaltet ist. Jeder für sich allein ist ein kleines Kunstwerk. Bislang habe ich jedoch noch keinen deutschen Blog gefunden, der sich bei der Artikelgestaltung wirklich jedes mal neu erfindet. Und genau das will ich mit dem "Stadtpirat Journal" erreichen. Ein wirklich originalgetreuer "Art-Directed"-Blog auf deutsch! Zukünftig kann man dann auch leicht über den Link in der Navigation auf dieses zugreifen. Seid gespannt!