Der Weg zum Offscreen Magazin

Das Offscreen-Magazin ist ein Magazin für Designer und Entwickler und handelt im wesentlichen von den "Menschen hinter Bits und Pixeln". Das zumindest steht - auf englisch - hinten drauf. Kaufen kann man es direkt über die Webseite (etwa $21 inklusive Versand) oder in "ausgewählten Buchhandlungen".

Ich wollte natürlich gerne das Porto sparen und dachte, dass wenn es eh in Berlin gedruckt wird ja auch hier verkauft werden müsste, was sich als teilweise richtig herausstellte. Denn man kann es zwar in Berlin kaufen, aber eben nur in zwei auserwählten ausgewählten Läden ("Do you read me?!" und "Pro qm"). Da mir "do you read me?!" noch aus meiner Praktikumszeit bei DOJO bekannt vorkam und ich auch schon häufiger Menschen mit den markanten "Do you read me?!"-Jutebeuteln habe rumlaufen sehen, entschied ich mich für eben diese Buchhandlung.

Dank Google Maps fand ich heraus, dass es nicht allzu schwer sein sollte von meiner Schule aus direkt zur Buchhandlung zu fahren. Eigentlich. Also machte ich mich an einem schönen Sommertag - gestern - nach der Schule auf den Weg, der mich erstmal, an der Siegessäule vorbei, zum Brandenburgertor führte.

Dort angekommen springt die Ampel natürlich grade auf rot. Ich schaffe es grade noch auf dem Fahrradweg zu bremsen. Plötzlich schnauzt mich ein Mann in freundlicher Berliner-Art von hinten an. "Erst nicht anhalten und jetzt nich' fahren können oder was?!". Ich wurde ein bisschen perplex und wusste nicht ganz genau was ich darauf jetzt antworten sollte. Aber glücklicherweise warren wir nicht alleine an der Ampel. Ein paar andere "echte Berliner" machten es sich anscheinend zur Aufgabe mich zu verteidigten und brüllten zurück, dass er doch bitte den "jungen Mann" in Ruhe lassen solle, der ihm nichts getan habe, worauf der andere "wahre Berliner" aus seinen Fingern eine Pistole bildete und sich symbolisch erschoss, was von den anderen Männern natürlich nicht unerwidert blieb. "Ja, genau, erschießen Sie sich einfach!" Ich hatte keine Lust mehr das weiter zu verfolgen und ließ mich zurückfallen.

Nachdem ich die Museumsinsel überquert hatte, wusste ich aus meiner vorherigen Kartenstudie noch, dass ich mich irgendwie links halten müsste um die Kaiserin-Augusta-Allee zu finden. Leider war dort keine Kaiserin-Augusta-Allee. Deshalb kurvte ich erstmal planlos zwischen Straßen, die "irgendwie links" waren, hin und her. Ohne Erfolg, weshalb ich begann Passanten auf der Straße zu fragen. Diese waren aber alle mysteriöserweise der Meinung, dass die Kaiserin-Augusta-Allee irgendwo anders sein müsste. In Tempelhof. Oder Mitte. Oder so. Aber auf jeden Fall nicht hier. Die letzten Passenten, die ich fragte waren zwei Männer, die vor einem Café saßen. Genau wussten sie es auch nicht. Aber sie hatten ein iPhone vor sich auf dem Tisch liegen und boten mir an, dass sie kurz nachgucken könnten. Es stellte sich heraus, dass ich etwa 6 Kilometer von der Kaiserin-Augusta-Allee entfernt war. Mein Ausgangspunkt war näher dran gewesen, als der Punkt, an dem ich mich gerade befand.

Ich war mir aber sicher, dass der Buchladen irgendwo in der Nähe sein müsse. Also suchten sie diesmal direkt nach dem Buchladen. Und Tatsache, der Buchladen war nur zwei Parallelstraßen entfernt. In der Auguststraße 28. Irgendwas muss ich mir wohl falsch gemerkt haben. Nichtsdestotrotz war ich nun endlich bei der Buchhandlung angekommen und kaufte mir das Offscreen-Magazin. 15€. Porto gespart.

Als ich den Buchladen verließ fiel mir auf, dass ich leider komplett orientierungslos war. Und dann passierte ein Zufall, der so unwahrscheinlich war, dass er eigentlich nicht echt gewesen sein konnte. Ich guckte auf die andere Straßenseite und sah plötzlich den Vater eines Bekannten, der auch auf dem Heimweg war, wie sich später herausstellte, und nur wenige Straßen von mir entfernt wohnt, an mir vorbei fahren. Also schloss ich mein Fahrrad auf und folgte ihm einfach. Bis zu einer Kreuzung ein paar Straßen weiter. Dann erkannte er mich und ich fragte ihn, wie ich denn nach hause käme. Er sagte mir, dass ich nur der Straße folgen müsse und dann am Hauptbahnhof rauskommen würde. Und so war es dann auch. Und so kam ich dann etwa eine Stunde später als geplant Zuhause an.

Aber es hat sich gelohnt, denn das Offscreen-Magazin sieht nicht nur wunderschön aus, sondern besteht auch noch aus großartigen Interviews. Und Bildern. Und kurzen Artikeln. Und mehr.