iPhone killed the Telefon-Star

Ich entschuldige mich an dieser Stelle schon mal für den Titel. Aber mir ist gerade nichts besseres eingefallen.

Damals in der 8. Klasse fing es an. Irgendwie hatten plötzlich alle meine Freunde eigene Festnetznummern. Also kostenlos telefonieren. Und das wurde reichlich ausgenutzt. Bis meine Eltern so genervt darüber waren, dass ständig das Telefon bei uns Zuhause klingelte und es quasi ausschließlich für mich war, dass wir recherchierten und rausfanden, dass wir eigentlich drei Nummern zur Verfügung stehen hatten. Für mich hieß das: Ein eigener Festnetzanschluss.

Also zog ich los - in das Internet - und kaufte mir ein Telefon. Nach ein bisschen rumgespiele und verschiedenen *bla#irgendwas# Codes funktionierte das eigene Telefon dann ganz gut. Und nach einiger Zeit hatten dann auch irgendwann alle meine Freunde die neue Nummer (“Ja, Nico hat ein Telefon, auch ich hab seine Nummer schon.” wäre auch ein möglicher Titel für diesen Artikel gewesen.)

Dann kamen die Zeit zu der wir seltener Zuhause waren und man am Festnetz immer ein bisschen Glück haben musste jemanden abends zu erreichen. Gleichzeitig hatten wir aber auch alle irgendwie irgendwann irgendwo neue Handys, über die man sich auch Nachts noch erreichen konnte. Und die später dann auch für die Kommunikation bei Tageslicht genutzt wurden.

Dann war die Schule vorbei und so ziemlich alle meine Festnetz-Funker macht sich auf die Welt zu entdecken. Ohne Festnetz. Was zur Folge hatte, dass mein Telefon ausschließlich von einem meiner Klienten angerufen wurde. Und ich anfing bei jedem Klingeln innerlich zusammenzuzucken, weil ich sowohl wusste, wer anruft, als auch dass ich echt keine Lust habe ranzugehen. (Wer meinen Blog aktiv verfolgt sollte wissen, dass das mit dem Ende der Schule erst ein halbes Jahr her ist.)

Und als mein Telefon jetzt auch noch angefangen hat zu rauschen habe ich mich zu einem radikalen Schritt entschieden. Und das Kabel rausgezogen.

Diesen Beitrag widme ich meinem Festnetz-Telefon. Einem treuen Begleiter in allen Lebenslagen. Zumindest solange man Zuhause war.

P.S.: Ohne Festnetz ist alles jetzt deutlich besser.