Android vs. iOS

Dieser Artikel ist ursprünglich ein Gastbeitrag von mir für die Berliner Schülerzeitung "Der Moabiter". Die komplette Ausgabe findet man hier: http://issuu.com/...


Es ist immer die gleiche Entscheidung, vor der Smartphone-Einsteiger stehen: "Kaufe ich mir ein iPhone, weil es geil aussieht und alle meine Freunde eins haben oder soll ich mir lieber ein günstigeres Android-Smartphone zulegen?" - Keine leichte Entscheidung. Aber vielleicht hilft euch dieser Artikel weiter.


Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich selbst noch nie ein Android-Smartphone besessen habe und auch nicht daran denke, diesen Fakt in näherer Zukunft zu ändern. Nichtsdestotrotz hab ich oft genug mit dem Betriebssystem rumgespielt, um einigermaßen zu wissen was mir an diesem System zusagt und was nicht.

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Quelloffenes System
Was das für dich bedeutet: Der große Vorteil an Android ist, dass das System Quelloffen ist. Das heißt, dass jeder Entwickler sich den Quelltext angucken und nach belieben modifizieren kann, um beispielsweise das Design zu ändern oder andersweitig in das System einzugreifen.

Apps können tiefere Systemfunktionen nutzen
Was das für dich bedeutet: Anders als bei iOS können Apps mehr sein, als Programme, die aufgehen wenn man sie antippt und wieder ausgehen, wenn man auf den Zurück-Pfeil klickt. Unter Android können Apps das komplette System erweitern oder auch einzelne Standard-Apps um neue Funktionen erweitern.

Design quasi frei anpassbar
Was das für dich bedeutet: Wenn du willst, dass dein Betriebssystem ein besonders individuelles und ausgefallenes Design hat, bist du wahrscheinlich bei Android genau richtig. Denn wie bereits oben ewähnt, ist es hier möglich, das Design seinen Wünschen entsprechend anzupassen. Zumindest wenn man ein kleines bisschen Ahnung hat, wie das System funktioniert.

Häufig günstigere Geräte
Was das für dich bedeutet: Google hat Android nicht für ein hauseigenes Gerät entworfen, sondern so wie Microsoft ursprünglich Windows entworfen hat: Als eigenständiges System, dass von den verschiedensten Smartphone-Herstellern lizensiert werden kann und sich mehr oder weniger automatisch an die gegebenen Hardware-Komponenten anpasst. Von daher ist die Auswahl an Andoroid-Geräten unglaublich groß, genauso wie die Preisspanne, in welcher diese angeboten werden.

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Nicht immer aktuell
Was das für dich bedeutet: Da es nicht so einfach ist für die ganzen verschiedenen Geräte, die teilweise mit angepassten Android-Versionen auf den Markt kommen, ein einheitliches Update zu entwickeln kommt es häufig vor, dass Android Handys auf den verschiedensten Versionen hängen bleiben und einfach temporär keine Updates mehr bekommen. Dadurch bleiben Sicherheitslücken länger offen und das System wird anfälliger für Schadcode.

Zuviel verschiedene Modelle
Was das für dich bedeutet: Mir persönlich ist die vorhin beschriebene unglaubliche Auswahl an Modellen von den verschiedensten Herstellern viel zu unübersichtlich. Und vorallem wenn man sich noch weniger mit Harware-Komponenten (also Bildschirm, Kamera, Prozessor, etc.) auskennt als ich, ist es leicht, dass man sich ausversehen für ein nicht allzugutes Modell entscheidet, weil es günstig ist/gut aussieht/grade reduziert ist.

Verschiedenste Brandings
Was das für dich bedeutet: Genauso wie früher bei zum Beispiel Sony Ericsson Netz-Anbieter das System "branden" konnten, können Geräte-Hersteller das heute bei Android auch. So gibt es bei HTC zum Beispiel vorinstalliert den HTC Hub, HTC Games, HTC Dies, HTC Das, etc., welche man gar nciht so leicht wieder wegbekommt. Bei iOS begrenzt sich das alles auf ein kleines Netanbieter-Logo an der oberen linken Ecke, da ja alle Geräte so oder so von Apple stammen.

Kein einheitlicher App-Styleguide
Was das für dich bedeutet: Jeder Entwickler kann seine App so designen, wie es ihm Spaß macht. Einen einheitlichen Leitfaden gibt es nicht. Deshalb sieht ein Großteil der Apps im "Google Play"-Store einfach mal unglaublich schlecht aus. Außerdem macht es diese Fülle an komplett verschiedenen Designkonzepten zwischen den etwa 850.000 Apps unglaublich schwer für Neueinsteiger sich zu orientieren.


Apple verfolgt mit iOS einen komplett anderen Ansatz, als Google mit Android. So ist es beispielsweise ohne Jailbreak - ein "System-Hack", der es ermöglicht nicht verifizierte Apps auf dem iPhone zu installieren - quasi nicht möglich das iOS-Design oder die Systemstruktur tiefgreifender zu ändern. Dafür hat iOS seine Stärken in anderen Bereichen:

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Komplettes Ökosystem
Was das für dich bedeutet: Apple legt großen Wert darauf, dass alles im eigenen Ökosytem bleibt. So lassen sich Apps nur aus dem hauseigenen App-Store laden, in den dieses nur nach einer ausführlichen Prüfung auf eventuelle Vieren, Schwachstellen und so genannte "Backdoors" landen und Bilder - genauso wie Backups, Notizen, etc. - mit iCloud synchronisieren, so dass man diese später ganz einfach an seinen restlichen iGeräten betrachten kann.

Apps haben Styleguide
Was das für dich bedeutet: Bis auf einige Abweichungen haben alle Apps ein Grundschema. Eine Leiste mit dem Titel der App bzw. dem Logo oder ähnlich und ggf. weiteren Vor- und Zurück-Button am oberen Bildschirmrand und eine weitere Leiste mit bis zu fünf verschiedenen Icons am unteren Bildschirmrand. Durch dieses mehr oder weniger einheitliche Design ist es grade für neu einsteiger leichter sich zu orientieren und mit den Apps ohne große Einführung und eine 300-Seitige Anleitung zu arbeiten.

Ein Gerät
Was das für dich bedeutet: Ein Gerät klingt erstmal eher nach einem Negativ-Punkt, aber in Hinsicht darauf, dass dadurch der Fokus eben auf diesem einen Gerät liegt und so das System genau an dieses eine Gerät angepasst werden kann ist es doch wieder meiner Meinung nach ein Vorteil. Außerdem erleichtert es für dich den Auswahlprozess ;)

Immer aktuell
Was das für dich bedeutet: Dadurch, dass wie oben erwähnt, das System für ein Gerät bzw. eine Gerätefamilie optimiert ist, ist es leichter alle Geräte gleichzeitig mit den neusten Updates zu versorgen, ohne vorher alle möglichen Hardware-Konfigurationen durchprobiert haben zu müssen und so für Apple leichter, schnell auf Fehler oder Sicherheitslücken zu reagieren.

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Design nicht anpassbar
Was das für dich bedeutet: Wie schon oben erwähnt ist es für den normalen Nutzer nicht möglich das Design seinen Wünschen anzupassen. Und nicht jeder mag das Standard-iOS-Design so gerne, wie dessen Macher.

Eingeschränkte App-Funktionen
Was das für dich bedeutet: Apps, die tiefer in das System eindringen wollen um Grundfunktionen zu ändern, wie zum Beispiel BiteSMS, welches die standard "Nachrichten-App" um neue Funktionen, zum Beispiel zeitgesteuerte SMS, erweitert, werden im App-Store nicht zugelassen und sind deshalb für den "Normal-iPhone-Nutzer" (also ohne Jailbreak) nicht nutzbar.

Geschlossenes System
Was das für dich bedeutet: Anders als bei … naja so ziemlich jedem anderen Handy-Betriebssystem ist es bei iOS nur eingeschränkt möglich Musik, Klingeltöne und andere Daten per Bluetooth an andere iPhones, aber auf keinen Fall an Nicht-iPhones zu senden. Im Endeffekt dient die Bluetooth-Funktion unter iOS nur dazu, sich mit anderen iPhones zu verbinden um zum Beispiel gemeinsam Spiele zu spielen oder um Kabellose Kopfhörer zu nutzen. Wobei es auch hier wieder Einschränkungen gibt.

Teuer
Was das für dich bedeutet: Zu guter letzt sind iPhones, also die einzigen Geräte, die iOS unterstützen, einfach mal unverschämt teuer und für Schüler ohne reiche Eltern oder Job legal kaum erschwinglich. Was jetzt aber nicht heißen soll, dass ihr dann lieber auf illegalem Wege versuchen sollt, euch eins zu besorgen.


Fazit

Im Endeffekt muss jeder selbst wissen was er möchte. Ich persönlich habe ein iPhone mit Jailbreak und somit einen Mix und aus den oben genannten Vor- und Nachteilen der verschiedenen Systeme. Einziger Nachteil zur Zeit ist nur, dass das System durch den Jailbreak teilweise so langsam geworden ist, dass das iPhone einfach abstürzt. In diesem Sinne: Viel Spaß beim rumprobieren. Und wenn mein iPhone nicht abgestürzt ist, dann lebt es auch noch heute.